Foto: Helmut Fischer 

Batnight des NABU Mainhardt am 6. September 2024

Bei schönem, warmem Wetter treffen sich am 6. September 15 Erwachsene und 3 Kinder zur 5. Fledermausführung in Maibach am Bushäusle. Der NABU Mainhardt hat dazu eingeladen, durch den Abend führt Heidje Reinhard, Geo-Ökologin und Fledermausexpertin aus Maibach.

Frau Reinhard erzählt zuerst allerhand Wissenswertes über Fledermäuse und zeigt anhand von Fledermausnachbildungen, wie groß oder auch klein unsere heimischen Fledermausarten sein können. Dabei gibt es immer wieder Neues zu erfahren, z.B. dass es Fledermäuse gibt, die sich auf Käfer als Nahrung spezialisiert haben, oder dass manche Fledermausarten ihre Nahrung vom Boden aufsammeln oder von den Blättern der Bäume „pflücken“, anstatt sie, wie erwartet, in der Luft zu fangen.

An diesem Abend wollen wir jedoch die fliegenden Fledermäuse beobachten. Hierzu macht sich die Gruppe auf den Weg durch den Ort zum Waldrand. Davor gibt es auch eine Scheune und eine Wiese mit Obstbäumen, ideales Jagdrevier für Fledermäuse also. Der Himmel ist wolkenlos, und mit Einbruch der Dämmerung wächst die Spannung: Wer entdeckt wohl die erste Fledermaus? Anfangs ist Geduld gefragt, aber dann flattert eine Fledermaus eifrig am Waldrand hin und her. Aufgrund ihrer Größe vermutet Frau Reinhard, dass es sich um eine Zwergfledermaus handelt. Diese Fledermausart gehört zu den kleineren Arten und kommt auch am öftesten vor. Bald gesellt sich eine weitere Fledermaus mit gleicher Größe dazu. Und es fliegt auch eine direkt vor die Nasen der Beobachter, so dass mancher erschrocken zurückweicht.

 

 

Foto: Helmut Fischer 

Gegen den Abendhimmel kann man die Flugkünste gut beobachten. Dabei wird sogar eine Art Looping gedreht, und anschließend treffen sich zwei zum Paarflug und flattern dicht nebeneinander Richtung Wald davon. „Jetzt beginnt dann die Paarungszeit bei den Fledermäusen“, erklärt Frau Reinhard, „es kann gut sein, dass sich die beiden ein ruhiges Plätzchen suchen“. Sie erklärt auch, warum die Fledermausführungen immer erst um den Termin des letzten Augustwochenendes durchgeführt werden: „Im Juni bekommen die Fledermäuse ihre Jungen und dürfen in den Wochen danach bei der Aufzucht nicht gestört werden.“ Die Fledermausmütter bilden dabei Wohngemeinschaften und ziehen ihre Jungen zusammen auf.

Frau Reinhard hat ihren Fledermausdetektor dabei, auf dem die Rufe der Fledermäuse hör- und sichtbar gemacht werden können. Die Fledermausrufe sind im Ultraschallbereich, ohne einen „Übersetzer“ können wir sie nicht hören. „Wie kann man die verschiedenen Arten auseinander halten?“ fragt Helmut Fischer, ein Mitglied des NABU Mainhardt. „Anhand der Frequenz des Rufes kann man verschiedene Fledermausarten unterscheiden“, erklärt Frau Reinhard, „dabei haben die größeren Fledermausarten, z.B. der große Abendsegler, deutlich tiefere Rufe als die Zwergfledermaus oder die Mopsfledermaus.“ Wir hören und sehen an diesem Abend auch ein paar größere Fledermäuse, die allerdings viel höher fliegen als die kleineren Arten.

 

Als es so dunkel ist, dass man nichts mehr sehen kann, geht die Gruppe langsam zurück zum Ausgangspunkt. Brigitte Weingart, Vorsitzende des NABU Mainhardt, bedankt sich herzlich bei Frau Reinhard für die interessante Führung. Es war wieder ein spannendes und lehrreiches Erlebnis, in die Welt dieser oft unbemerkt unter uns wohnenden Flattertiere einzutauchen.

 

Foto: Helmut Fischer 

 


Batnight am 01. September 2023

Foto: Brigitte Weingart

Pünktlich zur Internationalen Batnight wurde das Wetter wieder schön! Ca. 30 Erwachsene und 11 Kinder trafen sich am 01. September in Maibach am Bushäusle zur Fledermausführung im Rahmen der Internationalen Fledermausnacht. Die Veranstaltung war auch dieses Mal wieder ein großer Publikumsmagnet. Wir mussten leider einigen Interessierten absagen, da wir schon im Vorfeld von Anmeldungen regelrecht überrannt wurden. Heidje Reinhardt, unsere Fledermausexpertin vor Ort, hatte wieder Bilderbücher für die Kinder und Infomaterial für die Erwachsenen bereitgestellt. Bis sich alle versammelt hatten, wurde ausgiebig darin gestöbert. Dann gab Frau Reinhardt eine Einführung über das Leben der Fledermäuse, wobei sie die Kinder geschickt mit einbezog. Es war erstaunlich, wie viel manche Kinder schon über Fledermäuse wussten! Es wurden Fledermausmodelle herumgereicht und bewundert, und so verging die Zeit wie im Flug. Bald wurde es dämmerig und somit Zeit, sich auf die Suche nach den echten Fledermäusen zu machen. Gemächlich wanderten wir zum Waldrand und beobachteten das Gelände. Schon bald flatterte die erste Fledermaus dicht vor unseren Gesichtern, was einige erschrocken zurückweichen ließ, um einer Kollision aus dem Weg zu gehen. Aber Frau Reinhardt beruhigte uns: Fledermäuse stoßen sich nicht an Menschen oder Gegenständen, da sie für uns unhörbare Ultraschallrufe ausstoßen. Mit ihrer Hilfe finden sie ihre Nahrung (Nachtfalter, Käfer und weiter Insekten) und erkennen rechtzeitig Gegenstände, um ihnen auszuweichen. Um die Ultraschallrufe für uns hörbar zu machen, hatte Frau Reinhardt ihren Fledermausdetektor mitgebracht. Damit kann man Fledermausrufe hörbar und in einem Diagramm auf dem Handy sichtbar machen. Es war spannend, die Rufe so zu beobachten und zu hören. Fledermäuse haben verschiedene Rufe: Rufe, um Futter zu finden und auch Rufe, um miteinander zu „reden“. An diesem Abend flatterten ein paar Zwergfledermäuse und auch ein paar größere Fledermäuse, vermutlich Breitflügelfledermäuse, am Waldrand und zwischen uns hin und her. Bald war es so dunkel, dass man leider nichts mehr sehen konnte, und so kehrten wir wieder zurück. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Reinhardt für ihre wunderbare Fledermausführung. Selten kommt man diesen Nachtgesellen so nahe wie an einem solchen Abend!

Foto: Brigitte Weingart