Rückblick Vogelstimmenwanderung am 23.05.2025

Am 23. Mai lud der NABU Mainhardt erneut zur Vogelstimmenwanderung ein. Diesmal waren wir im Rottal unterwegs.

Zuerst wanderten wir Richtung Knickenwaldsee, um dann in der Höhe am Waldrand wieder ins Rottal hinunter und zurück zum Parkplatz in der Rottalsenke zu gehen. Wir waren insgesamt 14 Erwachsene und 3 Kinder. Man merkte, dass wir relativ spät im Frühjahr dran waren, zudem am Abend:  Es ließen sich nicht allzu viele verschiedene Vögel hören. Am ausgiebigsten sangen Amsel, Mönchsgrasmücke und Rotkehlchen. Die Amseln waren meist schon von weitem zu sehen: hoch oben von einem Baum oder Zweig sangen sie ihr Lied, um andere Amseln mitzuteilen, dass dies ihr Revier ist. Die Mönchsgrasmücken, ein kleiner Vogel mit schwarzem Käppchen am Kopf, und die Rotkehlchen sangen dagegen versteckt im Gebüsch und man bekam sie meist gar nicht zu sehen. Auch den Zilpzalp hörte man oft. Auf dem Rückweg flogen ein paar Mehlschwalben über den Wald. Mehlschwalben wohnen in Gehöften mit Viehbestand, wo sie ihre Nahrung finden. Daher kamen sie vermutlich von Hohenegarten, das direkt hinter dem Wald liegt.

 

Foto: Helmut Fischer

Leider werden die Schwalben immer weniger: der drastische Insektenrückgang durch intensive Landwirtschaft macht ihnen zu schaffen: Sie finden immer weniger Nahrung. Es ist bedauernswert, dass sich viele Landwirte von der traditionellen Bewirtschaftung mit maximal zweimaligem Grasschnitt abkehren: Durch die mehrmalige Mahd und das anschließende „Verpacken“ des frischen Grasschnitts in Siloballen wird leider jedes Mal eine ganze Generation Insekten mitverpackt und kann sich nicht mehr fortpflanzen geschweige denn Blüten bestäuben. So werden großflächige Wiesen von einem Tag auf den andern „insektenfrei“. Die übrig gebliebenen Insekten finden hier auch keine Nahrung mehr: Blumen können in den kurzen Pausen zwischen den Grasschnitten keine Blüten mehr ausbilden, und so beschleunigt dies ebenso das weite Insektensterben. Einzig an Wegrändern, im Wald oder auf den wenigen nicht gedüngten Wiesen mit traditioneller Bewirtschaftung sind die Rückzugsgebiete der Insekten. Dafür ist das Rottal bestens geeignet: seit einiger Zeit werden die Wiesen an der Rot genauso bewirtschaftet, die sogenannten „Streuwiesen“. Der Name kommt daher, dass das hier wachsende Pfeifengras früher als Einstreu für das Vieh genutzt wurde. Diese Wiesen sind artenreich und daher beste Grundlage für viele Insekten, von welchen wiederum die insektenfressenden Vögel leben. Aber auch die Körnerfresser profitieren davon: die Jungtiere werden von allen Vögeln mit Insekten gefüttert, bis sie so groß sind, dass sie auch Körner fressen können.

 

Insgesamt hörten wir an diesem Abend ca. 19 verschiedene Vogelarten. Wir bedanken uns herzlich bei Jürgen Stober vom NABU Aspach für seine lehrreichen Führungen und wir freuen uns schon auf hoffentlich weitere im nächsten Jahr.

Rückblick Vogelstimmenwanderung am 11.05.2025

Früh am Morgen um 07:30 Uhr trafen sich 11 interessierte Teilnehmer zu unser ersten Vogelstimmenwanderung des Jahres. Jürgen Stober vom NABU Aspach und Brigitte Weingart vom NABU Mainhardt begrüßten alle am

Parkplatz des Mineralfreibades. Dabei wurde schon der erste Vogel entdeckt: eine Drossel saß auf einem Ast eines hohen Baumes. Dann ging es los in Richtung Baad. Wir hatten eine wunderschöne Aussicht über das Tal hinweg

und entdeckten zwei Reiher in den Bäumen. Ferngläser wurden herausgezogen und schon waren wir mittendrin im Entdecken, Hören, Suchen, Finden. Mit Gesang begleiteten uns unzählige Amseln, die eifrig ihr Lied sangen. Aber auch eine Mönchsgrasmücke, ein kleiner Vogel mit einem schwarzen Käppchen, ein fleißiger Insektenfresser, erhob immer wieder seine laute Stimme.

Dann bogen wir ab Richtung Kapplersee und folgten einem kleinen wildromantischen Pfad mitten in unberührter Natur. Immer wieder hielt Jürgen Stober an und machte uns auf verschiedene Vogelstimmen aufmerksam: Zuerst sang eine Singdrossel ihr Lied, Rotkehlchen zwitscherten und dann hörte man einen Waldbaumläufer und einen Waldlaubsänger. Diese Vögel sind nicht so oft zu hören geschweige denn zu sehen, das war etwas Besonderes. Dann ertönte ein Zaunkönig. Es ist immer wieder erstaunlich, wie laut kleine Vögel singen können. Am Kapplersee trafen wir Wildenten an, und in den hohen Bäumen gegenüber flogen Ringeltauben. Oben auf der Höhe sangen Buchfinken und Sommergoldhähnchen, auch ein Eichelhäher ließ seinen Warnruf ertönen. Die Eichelhäher sind die Waldpolizei, sie warnen alle Tiere, wenn jemand durch den Wald geht oder irgendeine Gefahr droht. An einem Grashang konnten wir zwei Spechte beobachten wie sie an Baumstümpfen nach Insekten suchten.

 

So wurden aus den ursprünglich veranschlagten eineinhalb Stunden schnell zwei. Am Parkplatz zurück beim Verabschieden erlebten wir noch den

Höhepunkt der Wanderung: Majestätisch kam ein Raubvogel angeflogen. Jürgen Stober identifizierte ihn schnell als besonderes Tier: ein Wespenbussard. Er kreiste gemächlich über uns, bevor er wieder Richtung Wald davonsegelte. Dann flog ein Reiher vorbei, und als fast alle schon gegangen waren, kam noch ein Rotmilan vom Wald her. Das war wirklich ein

erhebendes Gefühl, diese großen Raubvögel so nahe zu sehen.

Es war wieder eine sehr schöne Führung und wir freuen uns schon auf die nächste Vogelstimmenwanderung am Freitag, den 23. Mai um 18:00 Uhr. Wir treffen uns in der Rottalsenke zwischen Mainhardt und Großerlach, und wir laden alle Interessierten herzlich ein. Bitte meldet euch an bei Renate Fischer, Tel. 07903/2237 oder per e-mail an nabu-mainhardt@web.de.

Rückblick Vogelstimmenwanderung am 24.05.2024

Zu unserer diesjährigen Vogelstimmenwanderung kamen 14 Teilnehmer zum vereinbarten Treffpunkt am Wanderparkplatz beim Waldkindergarten. Das Wetter spielte leider nicht so mit, es regnete immer wieder, nur gegen Ende der Führung klarte es etwas auf. Da war es nicht ganz einfach, Vogelstimmen zu hören. Zum einen rauschte der Regen, zum anderen übertönte das Prasseln der Regentropfen auf den notgedrungen aufgespannten Regenschirmen den Gesang der Vögel. Und auch die Vögel selbst machten es uns schwer: immer wenn die Gruppe stehenblieb, um einem Gesang besser zu lauschen, verstummten auch diese und es war auf einmal mäuschenstill. Nichtsdestotrotz machte Jürgen Stober an die 19 verschiedene Vogelstimmen ausfindig. Manche hörte man nur kurz, z.B. den Dompfaff oder die Heckenbraunelle. Die Singdrosseln jedenfalls ließen sich durch Regen und Menschen nicht beeindrucken. Die Singdrosseln sangen unermüdlich, in vielen verschiedenen „Strophen“ und Tonlagen, und unüberhörbar laut. „Wie kommt es nur, dass Singvögel so laut singen können?“ fragte eine Teilnehmerin. Jürgen Stober erklärte, dass die Stimmbänder bei den Singvögeln mehr Platz haben wie z.B. beim Menschen. So haben sie ein Stimmvolumen, das im Verhältnis zur Größe des Vogels um vieles größer ist. Auch können die Vögel sowohl beim Einatmen sowie beim Ausatmen singen.

Foto: Brigitte Weingart

Bei unserer Wanderung kamen wir auch an die Stelle, wo sich in Pfützen und Graben am Wegesrand Unken befinden. Die Unken werden seit ein paar Jahren von Werner Kugele betreut. Er klärte uns gerne über die Lebensweise der Unken auf. Da Unken relativ wenig scheu sind, konnten wir sie gut beobachten. Für Unken ist Regen etwas Positives: wenn sich eine Regenperiode ankündigt, laichen sie fleißig, da dann die Überlebenschancen für ihren Nachwuchs am besten ist. Doch der Regen hatte auch für uns wenigsten einen positiven Effekt: Als kurz die Sonne durchdrang, erstrahlte ein wunderschöner Regenbogen am Himmel.

Nach der Wanderung kehrte noch ein kleiner Teil der Teilnehmer im nahegelegenen Biergarten ein. Wir bedanken uns nochmals bei Jürgen Stober für die interessante Führung, und wir hoffen, dass wir nächstes Jahr mit dem Wetter mehr Glück haben als dieses Jahr!